In Wortsturzbächen

In Wortsturzbächen
Karin Beier eröffnet die Spielzeit in Köln mit Elfriede Jelinek
Westfälischer Anzeiger,
5.11.2011

Drei Dramen über den Kampf des Menschen mit der Natur

[…] Der athletische Wasser-Mann … nähert sich der heißblütigen Erde … [zwei Tänzer] und entfernt sich, umschlingt sie und wirft sie zuletzt in die Wassergrube, während die Menschen sich Sandwiches in die Mund schieben und sich gähnend auf den Bürostühlen räkeln. Erst als sich immer mehr Wassermassen, sogar von oben, auf sie ergießen, kommt Leben in sie. Und die Ingenieure, oh, die von der Autorin so verlachten und verachteten Ingenieure! Als das Wasser von unten aus der Baugrube nach oben gurgelt und drückt, versuchen die drei Anzugträger es mit einer Hand, zaghaft, oh so zaghaft, zurückzuschieben. Hilflose Worte des Ex-Oberbürgermeisters schrammen vom Band: „Eine Naturkatastrophe, da konnte man gar nichts machen. Da lachen viele im Publikum, denn die, die hier sitzen, wissen alle, dass die Katastrophe von Menschen gemacht war. […]